Walther Stötzner

Ostasienforscher

* 13. April 1882 Gera

† 22. Oktober 1965 Gera

Wirken

Walther Stötzner wurde am 13. April 1882 in Gera in Thüringen als Sohn eines Hotelbesitzers geboren. Er besuchte das Gymnasium und die Staatsbauschule in Zittau und studierte dann an der Technischen Hochschule in München sowie der Architektenabteilung der Kgl. Akademie der Bildenden Kunst in Dresden. Im Frühjahr 1907 schloß er sich dann jedoch dem Ethnologen Funke, der in Turkestan und Persien Schmetterlinge sammeln wollte, auf seiner Reise dorthin an. Dabei erwachte sein Interesse für die Völkerkunde, der er sich von nun an als Autodidakt allein und für immer zuwandte.

St. wurde besonders bekannt durch seine fünf Forschungsreisen nach Innerasien (Persien 1907, Mongolei 1909, Tibet 1913/14, Mandschurei 1927/29 und Korea 1930). 1909 ritt er, von Biisk in Südsibirien über das Altai-Gebirge und weiter durch die Mongolei und Wüste Gobi, also quer durch ganz Zentralasien, bis kurz vor die Tore Pekings und legte dabei über 4 000 km, ausschließlich im Sattel zurück. 1913 unternahm St. von Sze-chuan aus eine Expedition in das Osttibetische Grenzgebiet, die auf vier Jahre berechnet war, aber wegen des Kriegsausbruches im Herbst 1914 abgebrochen werden mußte.

Als Reserveoffizier bekam St. 1914 den Auftrag, in Peking das Deutsch-Ostasiatische Marine-Detachement unter Verwendung ...